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Beispielhaft für die Behindertenhilfe - MdB Jens Zimmermann besucht den NRD-Wohnverbund Erbach

03.07.2019

Beispielhaft für die Behindertenhilfe - MdB Jens Zimmermann besucht den NRD-Wohnverbund Erbach

„Hier möchte ich sofort einziehen“, sagt Dr. Jens Zimmermann, Bundestagsabgeordneter der SPD für den Wahlkreis Odenwald, beim Rundgang durch das neue Wohnhaus der NRD in Erbach-Erlenbach. Der Politiker besuchte in dieser Woche den Neubau auf dem Gelände des früheren Erlenhofs.

Da er am Tag der offenen Tür der Wohneinrichtung im April leider verhindert war, war es ihm wichtig, das Haus und die darin lebenden Menschen zu einer anderen Gelegenheit kennenzulernen. Diese bot sich jetzt anlässlich seiner Sommertour durch den Wahlkreis. Zuletzt besuchte Zimmermann vor zwei Jahren die NRD in Mühltal, gemeinsam mit der Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Gabriele Lösekrug-Möller, um über das Bundesteilhabegesetz zu sprechen. Ein Jahr zuvor war der mit der damaligen Darmstädter Bundestagsabgeordneten Brigitte Zypries in der NRD, um im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens die Anforderung eines Trägers der Behindertenhilfe zu erfahren.

Der promovierte Ökonom Zimmermann hat seine Arbeitsschwerpunkte in den Themen Finanzen und Digitales. Er ist Mitglied im Finanzausschuss und digitalpolitischer Sprecher der Fraktion. Teamleiter Jochen Holschuh und Wohnverbundsleiterin Sandra Pache führten Jens Zimmermann durch das Haus und stellten das Konzept vor.

Zur Zeit leben hier 12 Männer und Frauen, insgesamt 17 sollen es werden. Sie leben nicht in einer heimähnlichen Gruppe zusammen, sondern in unterschiedlich großen Wohnungen vom Ein-Zimmer-Apartment bis zu 5er Wohngemeinschaft. Es handelt sich um Personen, deren Verhalten als herausfordernd gilt. Sie benötigen intensive pädagogische Unterstützung. Fast alle lebten vorher in der Erbacher NRD-Einrichtung Am Brühl. Dieses 2007 eröffnete Wohnhaus bot bisher 48 Menschen Platz. Sie lebten in Gruppen zu 12 Personen zusammen, darunter auch Menschen mit besonderem Pflegebedarf. Da die Mitbewohner mit Pflegebedarf im Haus Am Brühl verblieben sind, haben die Betreuer in Erlenbach mehr Potenzial für die pädagogische Unterstützung. Das wirkt sich jetzt schon spürbar aus: „Auch die Verhaltensauffälligkeiten sind schon weniger geworden“, sagt Teamleiter Holschuh.

Die Bewohner gehen tagsüber einer Beschäftigung in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung oder in der NRD-Tagesstätte nach. Ein Bewohner wird im Haus tagsüber betreut. Leider trat sehr schnell ein Personalengpass auf. „Im Haus Am Brühl gab es einen eigenen Nachtdienst. Hier in Erlenbach organisieren wir ihn selbst aus dem Betreuerteam“, sagt Holschuh. Das binde personelle Kapazitäten. „Wir konnten aus diesem Grund das neue Konzept der aufsuchenden Betreuung bisher noch nicht mit allen Klienten verwirklichen“. Aufsuchende Betreuung bedeutet, dass die Mitarbeiter*innen zu den Bewohnern in ihre jeweiligen Wohnungen gehen und sie dort individuell und bedarfsgerecht unterstützen. Wochentags liegt der Schwerpunkt der Arbeitszeiten auf den Morgenstunden und der Zeit nach Arbeitsschluss bis in den Abend hinein. „Dadurch ist es kaum möglich, Vollzeitstellen zu organisieren, da niemandem zuzumuten ist, morgens und nachmittags zu arbeiten und zwischenzeitlich wieder nach Hause zu gehen“, sagt Holschuh.

Der 12er Wohngruppe Am Brühl standen jeweils zwei Mitarbeitende je Dienst zur Verfügung. „Die Größe von 16 bzw. 17 Personen je Wohneinrichtung ermöglicht uns, einen Dienst mit drei Mitarbeitenden zu organisieren“, erklärt Wohnverbundsleiterin Sandra Pache. „Das gelingt natürlich nur, wenn keine Vakanzen bestehen.“ Die Tarifunterschiede zu anderen pädagogischen Arbeitsfeldern erschwert die Suche nach pädagogischen Fachkräften zunehmend. „Pflegefachkräfte sind leichter zu finden“, sagt Sandra Pache. „Aber um die im BTHG definierten Fachleistungen erbringen zu können, benötigen wir pädagogisches Fachpersonal.“

Das Problem sei der Politik bekannt, versichert Jens Zimmermann. Auf verschiedenen Ebenen sei man dabei, für vernünftige Tarifstrukturen zu sorgen und die Ausbildungen für pädagogische und pflegerische Berufe anzugleichen. „Mit dem System der dualen Ausbildung steht Deutschland in Europa alleine“, sagt Zimmermann. Europaweit bestehe eher die Tendenz, derartige Berufe zu akademisieren, in der Regel durch B.A.-Studiengänge. Demgegenüber ist etwa die fünfjährige Berufsausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher in Deutschland wenig attraktiv.

„An der NRD kann man beispielhaft sehen, wie sich die Behindertenhilfe in den letzten 10, 15 Jahren weiterentwickelt hat“, stellt Jens Zimmermann abschließend fest. „Die NRD zeigt, was leistbar ist. Ich freue mich darauf, auch noch andere Standorte kennenzulernen.“

Auf dem Bild (von links): Dr. Jens Zimmermann, Jochen Holschuh, Sandra Pache

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