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Corona-Pandemie – Tagesstruktur für Klient*innen angepasst

25.03.2020

Corona-Pandemie – Tagesstruktur für Klient*innen angepasst

Seit über einer Woche haben die Werkstätten der NRD aufgrund der Corona-Pandemie ihre Türen für die Beschäftigten sowie alle externen Besucher*innen geschlossen. Die Klient*innen sind seither durchgehend in den Wohnverbünden, in ihrer eigenen Wohnung oder wohnen zuhause bei ihren Angehörigen. Heute (25.3.) werfen wir einen Blick in die rheinhessischen Standorte in Wallertheim und Wörrstadt.

Dort, wo sonst die Wecker schon gegen sechs Uhr klingeln, die Klient*innen sich aus den Betten schälen und für den Tag fertig machen oder dabei unterstützt werden, herrscht derzeit morgens noch Ruhe. Der Alltag hat sich spätestens mit der Schließung der Werkstätten sowie der Tagesförderstätten für alle hier geändert. „Wir starten jetzt morgens etwas später als gewöhnlich in den Tag“, erklärt Christoph Racky, der den Wohnverbund in Wallertheim leitet. „Aber natürlich nicht sehr viel später. Die Wochentage sollen sich schon wie sonst auch vom Wochenende unterscheiden.“

Vielen der 69 Bewohner*innen fällt es schwer, zu begreifen, warum sie zurzeit nicht ihrem gewohnten Alltag und ihren sozialen Kontakten nachgehen können und was das alles soll. „Das ist schon eine sehr besondere Situation gerade“, beschreibt Christoph Racky. „Einigen fällt die Umstellung gar nicht so schwer. Sie empfinden das Ganze ein bisschen wie Urlaub. Andere wiederum belastet es sehr und sie kommen mit der eingeschränkten Bewegungsfreiheit nicht so gut zurecht“.  Um dem entgegenzuwirken, haben sich die Mitarbeiter*innen schnell an die neuen Gegebenheiten angepasst und eine passende Tagesstruktur für alle entwickelt. Eine zusätzliche Herausforderung war dabei ein Magen-Darm-Virus, der in der letzten Woche in Wallertheim herumging. „Über die Hälfte vom Wohnverbund war davon betroffen“, so Racky. „Das hat sich natürlich auch auf die Personaldichte ausgewirkt“.

Kolleg*innen halten zusammen
Aufgefangen werden konnte die schwierige Situation mit Unterstützung einiger Mitarbeitenden aus der Wallertheimer Tagesförderstätte sowie der Rheinhessen-Werkstatt. Christoph Racky sieht dabei in der aktuellen Lage auch das Positive: „Die Kolleg*innen aus den Bereichen ergänzen sich super und bei all dem ist es schön zu sehen, wie engagiert alle dabei sind und wie die Situation sie zusammenschweißt“.

Die neue Tagesstruktur beginnt nun immer um neun Uhr. In der Wohngemeinschaft 5/6 beispielsweise wird dann zunächst eine Stunde lang gearbeitet. Dazu bringen Mitarbeitende der Rheinhessen-Werkstatt regelmäßig Verpackungsarbeiten vorbei und holen sie am Ende des Tages wieder ab. Damit kehrt ein Stück Routine zurück und die Bewohner*innen können das tun, was sie kennen. Danach geht es mit dem Falten von Lappen aus der Wäscherei und einigen Shredder-Aufträgen weiter, bevor es in wechselndem Turnus Angebote zum Spielen, Singen, Tanzen und zur Gymnastik gibt. Am Nachmittag geht es dann noch mal an die Arbeiten aus der Werkstatt. Am frühen Abend klingt der Tag mit einem Spaziergang, einem Bastelangebot oder ein bisschen Gartenarbeit aus. Teamleiterin in der Wohngemeinschaft 5/6, Sonja Ley, stellt schon nach den ersten Tagen fest: „Diese Struktur macht den Tag für alle interessant und lebendig. Sie haben viel Freude an den Beschäftigungen und Freizeitaktivitäten der Gemeinschaft.“

Routine aufrechterhalten
Auch im Wörrstädter Wohnverbund setzt man auf eine angepasste und abwechslungsreiche Tagesgestaltung. „Es ist jetzt ganz wichtig, die Routine so gut wie möglich aufrechtzuerhalten“, so die Wohnverbundsleiterin Franziska Lintzel. Auch hier unterstützen Mitarbeitende, die sonst in der Rheinhessen-Werkstatt tätig sind, die Kollegen im Wohnbereich und bringen regelmäßig Arbeiten aus der Werkstatt mit. Diese werden dann unter anderem im großen Gemeinschaftsraum erledigt, sodass alle mit ausreichend Abstand voneinander arbeiten können. „Das Angebot ist natürlich freiwillig aber wir sehen, dass es sehr gut angenommen wird. Den Bewohnern gibt es einfach ein gutes Gefühl, wenn sie was ‚wegschaffen‘ können“, sagt Lintzel. 

Die Arbeitsangebote finden am Vormittag und Nachmittag statt, dazwischen strukturieren unterschiedliche kreative Angebote den Tag. „Wir sind zum Beispiel schon dabei, Dinge für die Osterdekoration zu basteln und ein Mitarbeiter bringt immer seine Gitarre mit und lädt zum gemeinsamen Singen ein.“ Darüber hinaus kreiert Ilka Stabel, Teamleiterin des Berufsbildungsbereichs der Rheinhessen-Werkstatt, regelmäßige Schreib- und Leseangebote.

Neue Verhaltensregeln werden eingeübt
Beim Etablieren des neuen Alltags helfen passende Materialien in Leichter Sprache. Mit Unterstützung dieser und in vielen Gesprächen gelingt es gut, die Situation rund um das Corona-Virus zu erklären und die neuen Regeln einzuüben. Den „Corona“-Gruß beispielsweise, bei dem die Ellbogen aneinander gestoßen werden, anstatt sich die Hand zu reichen, haben alle schon verinnerlicht. Allerdings bringen die neuen Maßnahmen einen weiteren Einschnitt für die Bewohner*innen mit sich: Besuche von Freunden und Angehörigen sind vorerst nicht möglich. „Das ist natürlich für beide Seiten herausfordernd, aber gerade die Eltern verstehen, dass es nur zum Besten ist und halten sich an die Besuchseinschränkung“, stellt Franziska Lintzel fest. Darüber hinaus freut sie sich über den engagierten Einsatz der Mitarbeitenden: „Ich finde es ganz toll, wie flexibel hier alle mit der Situation umgehen und wie stark der Zusammenhalt ist.“

Unser Bild zeigt Bewohner*innen am Standort in Wörrstadt, die an Aufträgen der Rheinessen-Werkstatt arbeiten.

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