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So läuft es im Kinder- und Jugendbereich der NRD: Einkaufen ist tabu – aber es gibt viele Spielideen

02.04.2020

So läuft es im Kinder- und Jugendbereich der NRD: Einkaufen ist tabu – aber es gibt viele Spielideen

Der Alltag hat sich für Bewohner*innen und Mitarbeitende der Stiftung NRD durch die Corona-Pandemie sehr verändert. Alle Bemühungen sind nun darauf ausgerichtet, den größtmöglichen Schutz vor Ansteckung zu bieten und in einer ungewohnten Tagesstruktur gute Betreuung zu gewährleisten.

„Der Virus soll gehen, die Schule soll kommen!“, rief dieser Tage ein junges Mädchen sehnsüchtig aus, das mit einer Betreuerin im Garten des Hauses Eben Ezer in Mühltal Federball spielte. Diesem Wunsch schließen wir uns alle gerne an – aber bis es soweit ist, müssen wir uns den amtlichen Regelungen fügen und die Maßnahmen umsetzen, die vom Präventionsstab der NRD zum größtmöglichen Schutz von Klient*innen und Mitarbeitenden getroffen werden. Kinder und Jugendliche gehören zu jenen, die unter der Ausnahmesituation besonders leiden, denn sie haben noch nicht die nötige Einsicht und Geduld, sie brauchen Abwechslung und Bewegung. Dies gilt auch für die Kinder und Jugendlichen, die in den stationären Bereichen der NRD leben, im Haus Eben Ezer auf dem Gelände in Nieder-Ramstadt und im Kinderhaus Klausenburger Straße in Darmstadt. Die Teams bekommen große Unterstützung von Kolleg*innen aus anderen Bereichen.

Im Haus Eben Ezer sind derzeit zehn Kinder und 17 junge Erwachsene in Kleingruppen zu betreuen, in der Klausenburger Straße elf Kinder. Die Häuser waren aufgrund des Mangels an Fachpersonal schon vor der Corona-Pandemie nicht voll belegt. Einige wenige Kinder wurden zu Beginn der Kontakt-Einschränkungen von ihren Angehörigen nach Hause geholt.

Viele Eltern und Kinder leiden darunter, dass sie sich derzeit nicht besuchen oder die Kinder übers Wochenende nach Hause können. Deshalb richtet die IT-Abteilung der NRD die technischen Voraussetzungen ein, um per Skype miteinander zu kommunizieren. Etliche Kinder können nicht verbal kommunizieren, aber via Skype können sie ihre Eltern und Geschwister sehen und hören. Und die betreuenden Mitarbeiter*innen können den Angehörigen erzählen, was ihr Kind heute alles unternommen hat.

Gute Betreuung ist A & O

Der guten Betreuung gilt jetzt das ganze Engagement der NRD. Alle Führungsebenen vom Vorstand bis zu den Teamleitungen arbeiten dabei eng mit den Personalsteuerungs-Teams in Hessen und in Rheinland-Pfalz zusammen, welche die Mitarbeiter aus dem ambulanten Bereich den Wohnbereichen zuführen und Betreuungslücken schließen.  Für den Kinder- und Jugendbereich bedeutet dies, dass 27 Kolleg*innen, die sonst im Familien unterstützenden Dienst (FuD) tätig sind, jetzt die Teams unterstützen. Außerdem sind sieben Kolleg*innen aus der Tagesstätte im Einsatz, um den jungen Erwachsenen eine Tagesstruktur zu bieten.

Beim Einsatz der „Leiharbeiter*innen“ wird sehr darauf geachtet, dass Mitarbeitende und Klient*innen einander bereits kennen. Nur so ist es möglich, relativ schnell in die Arbeit einzusteigen und Vertrautheit und Sicherheit für alle Beteiligten sicher zu stellen. So sind Mitarbeiter aus dem ambulanten Bereich sogar bereit, Nachtdienste zu übernehmen. Die Koordinations- und Steuerungsteams sind absolut begeistert von der hohen Bereitschaft der Mitarbeitenden in der Ausnahmesituation. „Das ist doch gar keine Frage“, meint Louisa Glasow vom FuD Rhein-Main, „dass man jetzt dort arbeitet, wo man gebraucht wird.“ Die 26-Jährige studiert derzeit Soziale Arbeit und macht Einzelbegleitung im FuD. Einzelbetreuung darf im Gegensatz zu Hortbetreuung derzeit noch stattfinden. „Zufällig wohnt das Kind, das ich betreue, in Darmstadt gleich bei mir um die Ecke. Ich gehe im Moment zwei- bis dreimal die Woche dorthin, klingele und gehe mit dem Kind spazieren“, berichtet Louisa Glasow, „den Rest der Zeit stehe ich für das Kinderhaus in der Klausenburger Straße zur Verfügung. Das mache ich gern, es ist interessant, Kinder in der Wohnsituation mitzuerleben und die Arbeit der Kolleg*innen im Wohnbereich besser kennenzulernen.

Alles wird geliefert

Einkaufen ist seit dem 20. März im Kinder- und Jugendbereich keine Option mehr – alle Nahrungsmittel werden bestellt und angeliefert. Hier hatte die Kollegin Friederike Riebel die schlaue Idee, ein Unternehmen anzusprechen, das sonst den Flughafen beliefert und nun mangels Aufträgen freie Kapazitäten hat. „Das klappt wunderbar“, sagt Christiane Busch, Leiterin des stationären Kinder- und Jugendbereichs, „und wir mussten das einführen, denn wir haben einige Kinder mit massiven Vorerkrankungen, die durch einen Corona-Infekt in höchste Gefahr geraten könnten.“ Aber alle können nach draußen gehen: in der Klausenburger Straße gibt es eine Dachterrasse, einen Balkon, einen Innenhof und den Garten, außerdem ist der Wald nicht weit. Und für die Bewohner*innen von Eben Ezer liegt der schöne Park am Dornberg vor der Tür und der Garten sowie der Schulhof der Wichernschule hinter dem Haus. Große Balkons gibt es dort ebenfalls.

Begeistert ist Christian Busch auch davon, wie gut ihre Mitarbeitenden mit den „Leiharbeiter*innen“ zusammenwirken: „Was da an kreativen Ideen zusammenkommt, ist großartig. Sie haben jetzt Wochen-Themen festgelegt, zu denen man basteln und spielen kann. Jetzt ist das Thema natürlich Ostern, in der Woche danach wird es um den Ozean gehen und dann wird ein Barfußpfad zum Thema Sinneswahrnehmungen erstellt."

Es fügt sich gut, dass etliche FuD’ler im Einsatz sind, die früher im Kinder- und Jugendbereich tätig waren. Sie kennen fast alle Kinder und sind mit dem Dokumentationssystem vertraut. Dass FuD-Kolleginnen jetzt Nachtdienst machen, bedeutet Aufatmen für Bärbel Kirchner vom regulären Team im Haus Eben Ezer, die zwölf Nachtdienste hintereinander geleistet hat. Und die mitten in dieser Phase kundtat: „Ich mach das solange weiter, bis Ablösung gefunden ist.“ Jetzt, nachdem sie die erste Kollegin eingearbeitet hat, kann sie sich ein paar Tage und Nächte ausruhen.

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