25.06.2015 | Marlene Broeckers
Sebastian Urbanski ist Schauspieler und Synchronsprecher. Viele kennen ihn aus dem Fernsehen, wo er zum Beispiel als Hauptdarsteller der ARD-Produktion „So wie du bist“ (2013) Millionen Zuschauer begeisterte.
Aber er steht auch im Theater auf der Bühne und gehört zum festen Ensemble des Ramba-Zamba-Theaters in Berlin. Nun hat er ein Buch geschrieben: „Am liebsten bin ich Hamlet. Mit dem Downsyndrom mitten im Leben“ heißt es. Der 36-Jährige schreibt darin über seine Kindheit in der ehemaligen DDR, seine Jugend im Westen und seine schauspielerische Karriere.
Im Rahmen des Festivals „Alles inklusive?!“ war Sebastian Urbanski im Mai für eine Lesung im Café Rodenstein zu Gast. Musikalisch begleitete ihn an diesem Abend die Darmstädter Band TheBassTubation, das 2013 mit dem Stipendium des Darmstädter Musikpreises geehrt wurde. Der Buchhändler Alfred Hofmann aus Darmstadt stellte Sebastian Urbanski während der Lesung Fragen zu seinem Buch und zu seinem Leben. Urbanski äußerte sich dabei auch zu Gentests für Embryos. Sein leidenschaftliches Plädoyer hat er im Wortlaut an NRDbewegt! übermittelt:
„Ich wünsche allen Müttern den Mut, sich für ihr Baby zu entscheiden, ein großes Herz für das Baby zu haben und es nicht abtreiben zu lassen, wenn sie erfahren, dass es Trisomie 21 oder eine andere Behinderung hat.
Alle Eltern, die Familie und ihre Freunde sollten sich als Lehrer des Kindes verstehen, egal, welche Behinderung auch immer es hat. Sie sollten alle Kraft daran setzen, ihr Kind zu fördern, ihm zu helfen, alles zu lernen, was möglich ist. Und es ist ganz viel möglich, auf jeden Fall immer viel mehr, als man denkt. Wenn man sein Kind liebt und ihm alle Chancen gibt, die passende Schule findet, wenn das Kind viele "normale" Freunde hat, die ihren sogenannten behinderten Freund weiterbringen, dann können alle ein glückliches gemeinsames Leben haben.“
Das Buch von Sebastian Urbanski: Am liebsten bin ich Hamlet. Mit dem Downsyndrom mitten im Leben Fischer-Verlag 2015, 272 Seiten, 14,99 €
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