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"Irgendwann ohne gesetzliche Betreuung"

25.08.2015 |  Gastautor

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"Irgendwann ohne gesetzliche Betreuung"

Text Birgit Sponagel Foto Marlene Broeckers

Bildtext Birgit Sponagel hat ein erfolgreiches Praktikum in der NRD-Tagesstätte Groß-Bieberau gemacht. Sie wurde übernommen und arbeitet ab 1. September 2015 nun dort in einem betriebsintegrierten Beschäftigungsverhältnis.

Die NRD hat sich verändert. Es wird jetzt mehr getan, um Menschen mit Einschränkungen zu fördern. Zum Beispiel gibt es mehr Arbeitsplätze außerhalb der Werkstatt als früher. Ich möchte auch gern draußen arbeiten, auf jeden Fall. Das ist viel interessanter.

In den Mühltal-Werkstätten war ich schon in vielen Abteilungen: In der Montage/Verpackung, in der Gärtnerei, in der Metallwerkstatt, auf dem Sonnenhof, in beiden Kantinen und zuletzt in der Außenarbeitsgruppe bei der Firma Riegler in Nieder-Ramstadt.

Diesen Sommer habe ich ein Praktikum in der Tagesstätte der NRD in Groß-Bieberau gemacht. Es hat gut geklappt, die Mitarbeiterinnen sind zufrieden mit mir und ich werde übernommen. In der Tagesstätte falte ich Wäsche, räume die Spülmaschine ein und aus, bringe Klienten aus dem Wohnverbund in die Tagesstätte und zurück und helfe beim Essen.

Vorher habe ich schon andere Praktika gemacht. Ich war in zwei evangelischen Kindergärten in Ober-Ramstadt und in Reinheim und in einer Krabbelstube, auch in Reinheim. Dort wurde ich auch übernommen, ich habe dann aber nach einer Zeit selbst gekündigt, weil es mir in der Küche zu eintönig war. Ich finde es wichtig, bei der Arbeit Kolleginnen und Kollegen zu haben, mit denen man sprechen kann.  

Traumjob Goldschmiede

Mein Traumjob wäre in einer Goldschmiede. Ich habe schon einmal in einer Goldschmiede-Werkstatt gearbeitet. Und zwar in der Asbacher Hütte im Hunsrück. Dort haben wir Schmuck hergestellt, das war sehr schön.

Seit drei Jahren wohne ich jetzt in einer Wohnung ganz für mich, das ist für mich das Allerbeste. Ich habe schon viel ausprobiert. Von der Wohngruppe in der Pulvermühle Nieder-Ramstadt bin ich nach Groß-Bieberau umgezogen, dort habe ich zuerst in der „Villa“ und dann in einer kleinen WG im Ort gewohnt. Danach in einer 5-er WG in Reinheim. Aber am liebsten wohne ich alleine. Da kann ich selbst entscheiden, wann ich etwas mache, und ich muss keinem sagen, wohin ich gehe und wann ich wiederkomme. Ich bin gern unterwegs.

„Der Liebe auf der Spur“

Im Urlaub war ich im Juni mit fünf Leuten aus dem Betreuten Wohnen und zwei Mitarbeiterinnen an der Ostsee in Polen in einem Wellness-Hotel. Eine Woche lang. Das war schön, wir sind viel draußen gewesen. Zum Telefonieren mussten wir immer über die Grenze nach Deutschland laufen :).

Ich besuche gern Fortbildungen und Kurse, denn man lernt immer neue Leute kennen. Ich habe schon Kurse über Politik und Umgang mit Geld besucht, im Herbst mache ich einen Kurs über Streiten und einen, der heißt „Der Liebe auf der Spur“.

Mit einigen Leuten, die ich so kennengelernt habe, bin ich immer noch in Kontakt. Wir telefonieren oder schreiben uns über Facebook. Durch Facebook habe ich jetzt eine Freundin in München gefunden. Schlechte Erfahrungen mit Facebook habe ich noch nicht gemacht. Wenn jemand mir komische Fragen stellt, zum Beispiel etwas sehr Intimes, dann würde ich den Kontakt einfach löschen. Ist mir aber noch nicht passiert.

Zwei Dinge wünsche ich mir: Ich würde gern irgendwann ganz ohne gesetzliche Betreuung auskommen. Die Mitarbeiterinnen vom Betreuten Wohnen Reinheim trauen mir das zu. Ich muss halt noch ein paar Sachen lernen.

Und ich würde gern auswandern. Nicht ins Ausland, aber in einer große Stadt, zum Beispiel nach Berlin, Köln oder München. Das mache ich aber nicht, solange meine Mutter noch in Ober-Ramstadt lebt. Ich bin ja froh, dass sie da ist und ich möchte sie ab und zu sehen. Später noch einmal woanders zu wohnen, stelle ich mir schön vor. Da kann ich neue Erfahrungen machen. Ich komme ja gut mit allen Menschen aus. Schon immer.

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