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Männer in der Hauswirtschaft

22.01.2016 | Marlene Broeckers

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Marlene Broeckers

Texterin der NRD

Männer in der Hauswirtschaft

Männer in der Hauswirtschaft? Aber sicher, auf jeden Fall in der NRD! Drei junge Männer sind im vergangenen September in die Ausbildung eingestiegen, einer von ihnen konnte aufgrund seiner Vorbildung direkt im 2. Lehrjahr starten. Betriebsleiterin Monika King und die neuen Azubis berichten über ihre Erfahrungen.

 „Allgemein ist es noch nicht die Regel, dass Männer Hauswirtschaft machen“, sagt Monika King, „aber es macht schon Sinn, von den alten Rollenfestlegungen wegzukommen. Hauswirtschaft ist auf jeden Fall ein Beruf mit Zukunft. Und für die NRD es wichtig, immer neuen Nachwuchs auszubilden. Denn   in allen Wohneinheiten gehören HauswirtschafterInnen mit zu den Teams. Deshalb sind wir immer auf der Suche nach künftigen Azubis.“

Dominik Holker (Bild unterhalb in der Textmitte) und Mike Ochieng (Bild oben - inmitten der Ehrenamtlichen des Café Blänkle) haben die NRD durch die Beratung beim Arbeitsamt entdeckt. „Ich habe meinen Hauptschulabschluss nicht erreicht“, sagt Dominik Holker, 19, „das ärgert mich inzwischen, denn ich war einfach nur zu faul und hatte keine Lust auf Schule. Natürlich hatte ich deshalb für meine Ausbildung nicht die große Auswahl. Ich habe nach dem Vorstellungsgespräch drei Tage in der NRD hospitiert und konnte mir das gut vorstellen. Was mir auch gefällt: Wenn ich nach drei Jahren meine Prüfung mit Note 3 oder besser abschließe, habe ich damit auch meinen Hauptschulabschluss.“

Drei Jahre lang wird Dominik Holker nun also in der NRD und auch in der NRD Altenhilfe tätig sein und die Berufsschule in Bensheim besuchen. Ziel der Ausbildung ist, Arbeitsorganisation zu lernen, betriebliche Abläufe sowie wirtschaftliche und soziale Zusammenhänge zu verstehen, um hauswirtschaftliche Versorgungs- und Betreuungsleistungen erbringen zu können. Im praktischen Teil ihrer Ausbildung werden die angehenden Hauswirtschafter   im Verpflegungsdienst eingesetzt, d.h. sie arbeiten in der Küche und in der Cafeteria oder Kantine. Sie sind im Reinigungsdienst unterwegs, lernen Wäschepflege, Vorratshaltung, Dekoration – und dies mehr oder weniger im gleichzeitigen Umgang mit assistenzbedürftigen Menschen.

„Damit habe ich kein Problem“, sagt Dominik Holker, der vorher in seinem Freiwilligen sozialen Jahr auch schon mit behinderten Menschen zu tun hatte, „ich habe keine Angst vor Berührung.“

Dass er einige Tattoos am Körper und Piercings im Gesicht hat, stellt kein berufliches Hindernis dar, allerdings muss er die Piercings ablegen, wenn er mit Speisen umgeht: „Das wurde mir erklärt und ich akzeptiere es“, sagt Dominik Holker. Auch den frühen Arbeitsbeginn um 6 Uhr morgens nimmt er in Kauf: „Da muss ich jetzt durch. Und die Arbeit macht mir auch Spaß. Bis jetzt bin ich sehr zufrieden.“

Ausbildungsleiterin Monika King hat ihm aufgezeigt,   dass ein Abschluss in Hauswirtschaft viele Chancen zur beruflichen Weiterentwicklung bietet   und außerdem auch ein Plus darstellt,   sollte er anschließend die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger anstreben: „Genau das ist jetzt mein Ziel“, sagt Dominik Holker.

Mit ihm auf der Berufsschulbank sitzt Mike Ochieng, 24. Er stammt aus Kenia und lebt seit 11 Jahren in Deutschland. „Nach der Mittleren Reife wollte ich an der Lichtenberg-Gesamtschule in Ober-Ramstadt das Abitur machen, aber mein Deutsch war dafür nicht gut genug“, berichtet er. Er verließ die Schule und meldete sich bei einer Zeitarbeitsfirma, um Geld zu verdienen. „Dann dachte ich aber, dass es für meine Zukunft besser ist, einen richtigen Beruf zu lernen. Und beim Arbeitsamt hörte ich, dass die NRD auch gern männliche Azubis in Hauswirtschaft nimmt.“

Mike Ochieng mag die Arbeit: „Ich finde es hier sehr abwechslungsreich und habe viel mit Menschen zu tun.“

Mathias Watzke (Foto unten)  ist im vergangenen September direkt im zweiten Lehrjahr gestartet, denn er an einer Berufsfachschule in Darmstadt bereits einen mittleren Schulabschluss mit dem Schwerpunkt Ernährung und Hauswirtschaft gemacht. Der Darmstädter mit Wurzeln im afrikanischen Ghana fühlt sich in der NRD wohl: „Es macht mir wirklich sehr viel Spaß, hier zu arbeiten. Es gibt immer genug zu tun. Ich stehe quasi die ganze Zeit unter Strom, mir fehlt noch etwas Routine.“

In den letzten fünf Jahren hat er zunächst drei Jahre lang haupt- und ehrenamtlich für den Darmstädter „Club behinderter und ihrer Freunde“ gearbeitet, danach war er als Lagerarbeiter im Einzelhandel tätig. Doch auch ihm wurde klar, dass es besser ist, einen Beruf zu   lernen. Da er sich für den sozialen Bereich interessierte, gelangte er auf die Homepage der NRD und dort auf die Stellenanzeigen: „Mir war gar nicht klar, dass Hauswirtschaft ein Ausbildungsberuf ist. Jetzt weiß ich es und bin hier“.

Von Monika King als Ausbildungs-Leiterin ist er sehr angetan: „Sie kann einem wirklich viel beibringen.“

Mathias Watzke

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