Traumrollen für alle

„An Tagen wie diesen dürfen wir unendlich sein.“ Dies war nicht nur Ein- und Abstimmungssong des  ersten Theaterstücks der Gruppe "Chamäleon" in der Lazaruskirche, sondern gleichzeitig auch das Gefühl, das durch das Singen voller Inbrunst an das Publikum weitergegeben wurde. Ein Beitrag von Hannah Bernstein.

„Jeder spielt seine eigene Traum- und  zugleich eine Hauptrolle" erklärte Regisseur Jürgen Zachmann zum Anfang. Das Theaterstück, dessen Titel  den bekannten „Tote Hosen“-Song "An Tagen wie diesen" zitiert, ist das erste Stück der NRD-Theatergruppe, die seit einem Jahr mit ihrem neuen Leiter zusammenarbeitet und sich auch einen neuen Namen gegeben hat: „Chamäleon ALLE inklusive“. Das Stück Ende Juli zweimal in der Lazaruskirche der NRD aufgeführt.

Im Laufe des 60-Minuten-Stücks offenbaren 14 Schauspieler und Schauspielerinnen nicht nur Textbeherrschung und Ausdrucksstärke, sie zeigen auch sich selbst und ihre Talente.

Es beginnt mit der Anreise verschiedener Gruppen zu einem Bahnhof, wo sie den Zug zum Festival "Du bist der Star" erwarten. Unterschiedlichste Charaktere tanzen auf, um ihre letzte Generalprobe zur Schau zu stellen.

Das macht sogar den mürrischen Schaffner hellhörig, der das Völkchen letztendlich zum Festival begleitet und mit zwei weiteren Sängern als „Die heißen Socken“ auftritt. Mit dem Song „Es geht mir gut“ heizen die „Socken“ dem Publikum schon mal ordentlich ein.

Der nächste Auftritt gehört der Malerin, die mit ihrem selbstgemalten Fisch ein eigenständiges Lebewesen erschaffen hat, welches sich dann auf die Suche nach seiner Mutter macht. Von bildenden Kunst geht es zur Musik: Auf der Flöte erklingt eine Melodie aus Mozarts „Zauberflöte".Im Hintergrund tauchten Schwarzlichtinstallationen auf, die auch diesen Liedern einen erzählenden Charakter geben.

Lustig wird es anschließend mit zwei Clowns, von denen einer putzwütig ist, während der andere vor allem Blödsinn im Kopf hat. Das Publikum schreit und klatscht vor Freude und auch die Clowns selber amüsieren sich prächtig. Auch das Duo „Traum-Tänzer“, das mit Paar- und Einzeleinlagen glänzt, bekommt großen Applaus. Zum großen Finale laufen alle KünstlerInnen noch einmal ein und verneigen sich stolz und glücklich.

Eine Kür der Gewinner gibt es bei diesem Festival nicht, das ist nämlich gar nicht nötig: Jede/r Einzelne hat gewonnen – in seiner oder ihrer Disziplin und hat dabei auf eigene Art und Weises das Beste gegeben.